Werte der Generation Y: Nicht why, sondern wie.

Maximilian Ebenau, 21.06.2021

Was genau sind eigentlich Werte?

Um es mit eigenen Worten zu formulieren: Werte sind Idealvorstellungen. Jede/r Einzelne hat eigene Vorstellungen dessen, wie etwas zu sein hat, was als erstrebenswert angesehen wird und was als gegeben gilt. Kurz gesagt: Werte sind subjektiv. Dennoch lassen sich häufige Übereinstimmung finden- insbesondere dann, wenn man die Geburtenjahrgänge betrachtet.

Im Folgenden schauen wir uns die Generation Y an (Jahrgänge 1981-1995). Diese Generation, zu welcher auch ich mich zähle, ist verallgemeinert gesagt bekannt für bestimmte Wertvorstellungen in der Arbeitswelt:

  • Die Arbeit wird nicht nur als notwendiges Mittel zum Zweck betrachtet- vielmehr steht die Sinnstiftung, der „Purpose“ im Vordergrund
  • Die persönliche Erfüllung durch die Arbeit wird als bedeutsamer angesehen als die Einkommensmaximierung
  • Der Einsatz digitaler Medien gilt als Selbstverständlichkeit, die Generation Y bringt die ersten Digital Natives auf den Arbeitsmarkt
  • Flexibilität wird groß geschrieben- nicht nur weil es ein Substantiv ist. Sowohl Arbeitszeit als auch Ort werden nicht mehr als statisch betrachtet- der Wunsch nach der Symbiose aus Privat- und Berufsleben liegt dem zugrunde, auch bekannt als „Work-Life Balance“
  • Hierarchien sollten möglichst flach gehalten werden und häufig gerät das Verlangen nach Selbstorganisation im Fokus

Sicher gelten diese Punkte nicht für jede/n Einzelne/n und auch die Schwerpunkte mögen unterschiedlich stark ausgeprägt sein. Kandidatengespräche auf der Arbeit und ein Blick ins private Umfeld lassen jedoch zumindest entsprechende Tendenzen erkennen.

Was lässt sich aus den Wertvorstellungen für die Personalwirtschaft ableiten?

Die Antwort liegt in der richtigen Reaktion auf die Situation und lässt sich in einem Wort beschreiben: Agilität. Die schnelle Anpassungsfähigkeit an den Zeitgeist und das Leben von „New Work“ im Arbeitsalltag sind Voraussetzung, um den Bedürfnissen und Idealen der Generation Y entgegenzukommen. Dies mag vor allem konservativ orientierte Organisationsformen vor eine große Herausforderung stellen, getreu dem Motto: „Das haben wir immer schon so gemacht!“. Wenn man nun jedoch berücksichtigt, dass bereits die nachfolgende Generation Z mit wiederum neuen Idealvorstellungen Einzug in die Berufswelt gefunden hat, wirkt diese Einstellung jedoch obsolet und langfristig nicht wettbewerbsfähig.
 

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